Regen in Kapstadt – oder auch nicht

Ein neuer Tag und immer wieder die spannende Frage: wie wird das Wetter? Was kann man dann machen?
Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass es wechselhaft ist. Mal bewölkt, mal sonnig. Aber die Vorhersage bleibt bei Regen und Gewitter. So gehen wir erst mal frühstücken. So langsam verdichtet sich auch die Wolkendecke. Also ist der Plan solange es noch trocken ist zum alten Kastell zu fahren und danach zum shoppen in eine Mall – aber nicht die teure Waterfront.
Auf der Fahrt zum Kastell fahren wir nun auch bei Tag ein wenig durch die City. Sehr dicht bebaut, teilweise herunter gekommen, teilweise nette Wohngegend. Besonders gut hat uns die Stadt aber im gesamten nicht gefallen. Viel Verkehr mit Staus und gehupe und eben immer wieder mehr oder weniger starke Schmuddelecken mit Obdachlosen, die im Müll kramen.
Am Kastell angekommen gehen wir in den Vorhof. Das Kastell ist das älteste erhaltene europäische Gebäude in Südafrika. Es wurde wohl um die 1600 gebaut. Es ist sternförmig aufgebaut. Jeder Flügel hat den Namen einer der Titel des damaligen holländischen Königs. Darunter ist auch „Nassau“ und „Katzenellnbogen“. Zumindest in der hessischen Region etwas bekannter. Die holländischen Könige sind wohl im Grunde Hessen…
Besonders interessant ist das Kastell allerdings nicht. Darin enthalten ist ein Kriegsmuseum. Da der Regen noch nicht eingesetzt hat haben wir beschlossen, zum botanischen Garten „Kirstenbosch“ zu fahren. Dieser wurde uns schon von unserem Fahrradguide empfohlen.
Der botanische Garten war früher ein privater Garten. Aber auch schon vor langer Zeit wurde dieser dann „gespendet“ und ein öffentlicher Garten daraus gemacht. Es ist der größte botanische Garten von Südafrika – und vielleicht auch von ganz Afrika. Er ist riesig groß. Oft auch eher wie ein Park. Es gibt verschiedene Bereiche mit verschiedenen Themen. So z.B. auch ein kleiner Pfad mit Pflanzen, die besonders gut oder intensiv riechen. Auf Schildern wurde erklärt, was das besondere an den jeweiligen Pflanzen ist. Neben einem speziellen Pfad für Blinde, Bereiche mit bedrohten Arten oder Kakteengärten ist sogar noch eine ursprünglich gepflanzte Hecke aus dem 17. Jahrhundert vorhanden. Wir konnten vieles noch trocken vor dem Regen anschauen. Als es anfing zu tropfen, sind wir dann aber doch zum Shopping aufgebrochen.
Die „Canal Walk“ Shoppingmeile im Neubauviertel „Century City“ ist riesengroß. Man kann sich darin ewig aufhalten. Aber so viel Geduld hatten wir dann nicht. Mit einem neuen Kapuzenpulli, einer Hose und einem Oberteil haben wir dann den Shoppingtempel verlassen. Hier wird schon alles mit Weihnachtsdeko geschmückt. Ganz schön früh finden wir. Aber es fühlt sich ja auch noch an wie Sommer für uns. Man geht in T-Shirt und Flip-Flops durch die Geschäfte und überall hängen Weihnachtskugeln, Lichterketten leuchten und sollen auf die Weihnachtsstimmung vorbereiten. Hier ist Weihnachten halt im Sommer…

Am Abend ging es nochmal zu dem kleinen Italiener, den wir schon mal besucht haben. Und wieder war alles sehr lecker. Schade, dass er nicht auch mittags auf hat. So könnten wir morgen mittag nochmal hin. Vor dem Flug noch was leckeres wäre schön. Aber da suchen wir uns dann eine Alternative. So geht auch der letzte Tag in Kapstadt zu Ende. Morgen heisst es wieder Abflug nach Hause.

Die Winde sollen für Oktober und November hier ganz normal sein. Man muss wohl auch ein bisschen Glück mit dem Wetter haben. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Wetter hier in Südafrika. Es war alles dabei – von Sonnenschein zu starkem Wind und Regen. Fast 40 Grad und mal nur bis zu 10 Grad. Am Wichtigsten ist es, dass man für jede Wetterlage die richtige Kleidung dabei hat. Und trotz des wechselhaften Wetters sind wir automatisch total braun geworden.

Jetzt sind wir insgesamt ca. 3.400 km mit dem Auto durch Südafrika gefahren. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn wir haben sooooo viel gesehen. Mir hat es im Norden am Besten gefallen, da dort noch die unberührte Natur zu erleben ist.