Der Tag beginnt. Aber viiiiieeel zu früh. Um 5:50 piep der Radiowecker – verflucht. Das war vom letzten Gast. Also schnell Stecker raus. Aber: Das Teil hat eine Batterie. Diese sitzt hinter einem mit Schrauben verschlossenen Fach. Erst mal auf Schlummern. Dummerweise funktioniert aber auch nicht die „Alarm off“ Taste – mal wieder auf Schlummern. Nachdem alles nicht fruchtet inkl. Uhrzeit verstellen reißt mir um 6:20 dann der Geduldsfaden. Also habe ich das piepende Teil zur Rezeption gebracht, hin geknallt und etwas unfreundlich viel Spaß mit dem Wecker gewünscht. Es waren nur ein paar mehr Schimpfwörter dabei. 6:25: nächster Versuch zu schlafen…
Wir haben einen ganzen Tag Zeit in San Diego. Leider hab ich mir wohl doch ne schöne Erkältung eingefangen, aber in den Hotels gibt’s immer genug Kleenex zum Nase putzen.
Zum Frühstück fahren wir – mit Hilfe von Yelp – zu einem ganz gut bewerteten Cafe. Wir sind scheinbar nicht die einzigen, die Yelp benutzen. Vor dem Laden ist eine lange Schlange. Die nette Dame meinte aber, dass es nur 20 Minuten dauern würde – na dann… Das Essen war in Ordnung. Aber auch kein Überflieger. Ist eben auch alles relativ. Ich persönlich fand es da eher zu kalt und windig. Das kann aber auch an der Erkältung liegen… Nein, es war deutlich zu kalt in dem Restaurant, so wie in allen Restaurants und Bars. Draußen sind 30 Grad und dementsprechend ist man ja auch gekleidet und sobald man etwas Essen geht, ist dort die Temperatur auf 20 Grad runtergedrosselt.
Nach dem Frühstück fahren wir dann mal zum großen „Mission Beach“. Da wollen wir uns noch etwas die Zeit vertreiben bis Mittag. Da haben wir unseren Termin zum Kanu fahren. Wir wissen zwar nicht genau, was uns erwartet, aber wir werden es sehen.
Nach einem kleinen Zwischenstopp im Hotel (eigentlich zum Schlafen, aber jetzt kam der Rasenmäher…) gehts los. Die Tour ist in „La Jolla“ – einem Stadtteil von San Diego. Auf dem Ticket steht etwas von 7 Höhlen – ob wir da rein fahren? Nachdem der ganze Papierkram erledigt wurde ( ja, wir werden den Veranstalter nicht verklagen wenn wir sterben…), heisst es Sachen packen und Ausrüstung bekommen. Das meiste lassen wir lieber im Schließfach. Wir bekommen eine Schwimmweste und einen Helm. Ob der vor andern Paddeln schützen soll? Dann schnell runter zum Strand laufen und los gehts in einem Zweier Kayak. Mit dabei sind: 2x Sonnenbrille, 2x Wasser (zum trinken) und 1x Müsliriegel (man weiss nie, wann man mal Zucker braucht…),
Wir paddeln in einer kleinen Gruppe zusammen mit zwei koreanischen Mädels, zwei Pärchen aus USA und unserem beiden Guides. Team Korea saß wohl das erste mal im Kayak und haben gleich mal locker die doppelte Strecke zurück gelegt. Das könnte daran liegen, dass sie im sehr deutlichen Zick-Zack gepaddelt sind. Irgendwann haben sie’s aber auch rausgefunden, dass es nix bringt, wenn beide immer nur auf einer Seite paddeln.
Wir sind dann innerhalb der Bucht zu den besagten Höhlen gefahren. Zwischendurch haben wir auch öfter angehalten, da die Guides viel erklärt haben. Beim Tauchen habe ich aber bereits schon einmal festgestellt: ein Boot, das nicht fährt, schaukelt extrem stark. Das ist mit Kayaks nicht anders. Also wurde ich nach einiger Zeit von Kerstin – vorn sitzend – gefragt, ob es mir denn noch gut ginge – abgesehen von der Erkältung. Bei mir ist aber von Seekrankheit keine Spur. Das Problem war wohl eher: Kerstin gehts garnicht gut. Naja, aber noch gehts…irgendwie. Wir paddeln dann von Höhleneingang zu Höhleneingang und jedes Mal wird auch erklärt wo, wie und was da so ist. So wurden z.B. ein Jahr nach dem Tsunami in Japan noch Motorradteile in einer Höhle aus Japan gefunden. Wir bekommen auch erklärt, dass es hier kein gutes Bauland ist, da starke Erosion vorherrscht. So wurden die Grundstücke letztes Jahr mal so 30 Inch kürzer. An den Seehunden und Seelöwen vorbei kommen wir zur letzten Höhle. Da werden wir netterweise vom Guide auch händisch reingezogen. Danach wurde auf dem Rückweg nochmal gehalten und etwas zu den Algen erzählt. Alles sehr informativ – aber: es ist an der Zeit ans Ufer zu paddeln. Dringend. Am Ufer angekommen heisst es für Kerstin erst mal Weste aus und schnell hin legen. Sonst ist das Spielchen ja immer anders herum! Nach 20 Minuten ist sie dann aber auch langsam wieder etwas fitter. Fester Boden hilft eben.
Wir laufen langsam zurück zur „Basis“. Dort holen wir noch unsere Sachen aus dem Schließfach und können nochmal aufs Klo. Man glaubt übrigens garnicht, wie schnell eine nach oben geschobene Sonnenbrille vom Kopf fallen kann. So ist meine Sonnenbrille während des Spülvorgangs mitten in der Schüssel gelandet. Super. Da hab ich sie mit zwei Fingern raus gefischt und gaaaanz lange mit Wasser und Seife abgespült. Im Hotel gabs dann noch die Desinfektion.
Am Abend sind wir zu einem kleinen Italiener gefahren. Das Essen war gut. Das Restaurant war nur so klein, dass es da quasi keine Getränke außer Wasser und aus Softdrinks aus Dosen gab. Daher haben viele Gäste einfach eine Flasche Wein von zuhause mitgebracht. Interessantes Konzept.
Wieder am Hotel haben wir noch eine kleine Schifffahrt mit einem Raddampfernachbau gemacht. Das war quasi inklusive beim Hotel. Es war nicht besonders spektakulär, aber wäre dann auch abgehakt. Zum Abschluss gibt’s dann noch einen heißen Tee am Feuer im Hotel. Da muss ich doch auch mal langsam gesund werden…