Vor uns lagen knapp 400km. Ein weiter und langer Weg, besonders wenn man auch öfter auf Schotterpisten fährt. Der Weg führte uns zunächst noch eine Weile durch Swasiland. Da wir komplett „offline“ unterwegs waren, haben wir nicht den ganz optimalen Weg genommen und waren schon fast an der Grenze zu Mozambique. Wir haben allerdings nochmal „die Kurve“ bekommen und sind dann doch zum Grenzposten nach Südafrika gefahren.
Auf dem Weg dorthin haben wir sehr gut beobachten können, wie die Menschen in Swasiland leben. Viele Frauen haben an den Straßen in den kleinen Dörfern ihre Wäsche mit der Hand in Eimern gewaschen, einige auch in einem Flussbecken. Schulen haben wir jede Menge gesehen. Die Kinder tragen Schuluniformen, wie es auch in Südafrika üblich ist. Am Samstag waren viele Gottesdienste. Die Menschen saßen im Schatten unter großen Bäumen komplett in weiß gekleidet und haben dort ihren Gottesdienst gefeiert. Es scheint, dass die Familien viele Kinder bekommen, denn Kinder sieht man überall in Scharen. Auch viele kleine Kinder von geschätzten sechs Jahren laufen direkt an der Straße von der Schule nach Hause (vermutlich). Dazu fahren die Autos mit oft mehr als 100km/h vorbei – in Deutschland wohl undenkbar. Es gibt größere Städte, aber auch viele Menschen, die in kleinen Häuschen oder Hütten leben. Uns sind einige Hütten direkt an den Hauptstraßen aufgefallen. Die Swasis verkaufen an den Straßen Obst, Gemüse, selbst geschnitzte Holztiere, gebundene Körbe, selbst gemachte Ketten oder auch Hühner.
In Swasiland war es sehr heiß, fast 40 Grad. Wir saßen ja zum Glück in unserem klimatisierten Auto. In Swasiland haben wir viele Sägewerke gesehen. Nach der Überfahrt nach Südafrika wechselte das Bild in Zuckerrohr- und Bananenplantagen. Wir haben auch ein Mal am Straßenrand angehalten und von einem kleinen Verkaufsstand eine süße Ananas gekauft.
In Swasiland hatten wir ausschließlich schwarze Menschen gesehen. Zwischendurch ist das schon komisch. Jedoch sind wirklich alle Menschen freundlich und sehr hilfsbereit. Bis jetzt auf die Ananasverkäuferin. Sie war extrem unfreundlich. Sie war schon etwas älter und hat einen horrenden Preis für eine Ananas verlangt und sich dann geärgert, dass wir weniger bezahlt haben.
Aber dann waren wir auch schon langsam an unserem Ziel für heute angekommen – St. Lucia. An der „Beach Road“ konnten wir einen kurzen Stopp machen und die Füße in den Sand stecken. Das Meer. Wir haben die Küste erreicht und sehen das erste Mal den indischen Ozean.
Wir haben in unserem Gästehaus eingecheckt und festgestellt, dass wir mal wieder ein Zimmer haben, in dem man durch den Kleiderschrank ins Bad geht. Scheint hier wohl üblich zu sein…
St. Lucia ist ein kleiner und beschaulicher Ort. Hier leben zum Großteil Weiße. Der Ort ist ein sehr beliebtes Touristenziel. Er erinnert ein klein wenig an Key West – nur mit weniger Amerikanern. Abends sind wir den Empfehlungen gefolgt und zu einem Restaurant mit portugiesisch-afrikanischer Küche gegangen. So ein „Fleischspieß“ hat schon was! Da es hier auch relativ sicher ist, konnten wir zu unserer Unterkunft laufen. Im Hintergrund immer hörbar das Meeresrauschen der Brandung. Morgen gehts zu einer Fahrt auf dem See und Nilpferde anschauen…