Die Sonne scheint! Und es ist wieder schön warm. Die kurze Hose kann wieder ausgepackt werden. Wir fahren an den Strand und legen uns in die Sonne, herrlich. Unten an der Wasserlinie tummeln sich viele Krebse, die sich aber schell verstecken sobald man ihnen näher kommt. Tagsüber sieht man hier auch keine gefährlich Tiere wie die Krokodile oder die Nilpferde. Es sind kaum Menschen am Strand. Die Wellen des indischen Ozeans sind sehr hoch und die Strömung soll sehr stark sein. Bei dem Gedanken, dass da ja zusätzlich auch irgendwo mal ein Hai schwimmen könnte gehen wir lieber nicht ins Wasser. Für Simon ist es eh viel zu kalt! Simon schläft und ich lese. Mein Buch ist total spannend. Gegen Mittag stellen wir fest, dass die Sonne doch sehr stark ist und fahren zum Supermarkt, um uns ein kleines Mittagessen zusammen zu stellen. In der schönen Parkanlage unseres Gästehauses setzen wir uns in den Schatten und essen Würstchen, Brot, Käse, Joghurt und Cracker. Gleich soll es los gehen zu der Bootstour, die gestern wegen des Wetters abgesagt wurde. Wir sind rechtzeitig da und bekommen den besten Platz, direkt vorne an der Spitze. Es geht los und die Tour ist herrlich. Es ist mittlerweile später Nachmittag, die Sonne geht wieder ca. 18.00 Uhr unter. Wir befinden uns in dem Wetland Park auf einem großen See der sich an der Küstenlinie entlang streckt. Der Wetland Park war der erste Park in Südafrika, der zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. Wir sehen einige Vogelarten, wie den Weber, er ist leuchtend gelb. Die Männchen bauen die Nester und die Weibchen suchen sich dann ein Nest aus. Wenn es ihnen gefällt, dann bleiben sie zum brüten. Ansonsten zerstören sie das Nest und fliegen weiter. Ziemlich brutal.
Wir erblicken die ersten Nilpferde von weiten. Es ist eine ganze Familie. Eine Familie besteht immer aus einem Männchen und vielen Weibchen und den Kindern. Es überlebt meist nur ein Männchen von den Kindern und zwar das Stärkste. Eventuell zieht ein junges Männchen auch weiter. Das Nilpferd ist ein riesiges schweres Säugetier, das teilweise an Land und teilweise im Wasser lebt. Es kann bis zu 3 Tonnen wiegen, wobei die Haut schon eine halbe Tonne schwer sein kann. Es kann bis zu 1,5 m groß und 4 – 5 m lang werden, davon gehören 56 cm zum Schwanz. Das Nilpferd bewegt sich auf dem Flussbett entlang, es kann aber nicht schwimmen. Das Nilpferd gebärt und säugt unter Wasser, das kann z.B. ein Elefant nicht. Ein Elefant dagegen kann aber schwimmen. Die Hippos können bis zu 5 Min. unter Wasser tauchen. Meistens sieht man nur die Augen, Nasenlöcher und Ohren aus dem Wasser ragen, der Rest des Körpers befindet sich unter Wasser. Die Ohren bewegen die Hippos immer ganz schnell hin und her. Das sieht sehr lustig aus. Die Nilpferde sind nachtaktive Grasfresser und streifen auf der Suche nach Futter manchmal binnen einer Nacht bis zu 30 km an Land umher. Ausgewachsene Hippos konsumieren ca. 40 kg Gras pro Nacht. Die Hippos sind so ziemlich die gefährlichsten Vegetarier, da sie sich schnell bedroht fühlen, sobald man sich ihnen nähert.
Während der Bootstour haben wir erfahren warum hier überall oft ganze Felder brennen. Es handelt sich um kontrolliertes Abbrennen von Gras. Wenn das nicht erfolgen würde, sind die Waldbestände gefährdet, da sich das Gras so enorm ausbreitet. Auf dem Weg durch Südafrika haben wir immer wieder ganze Felder gesehen, die gebrannt haben. Wir haben Zweifel, ob das dann wirklich immer kontrolliert war.
Zum Cape Vidal, einem wunderschönen Strandabschnitt in der Nähe von St. Lucia, sind wir heute nicht mehr gefahren, da wir dort ca. 40 Min. mit dem Auto hinfahren muss. Und in der letzen Woche saßen wir wirklich sehr viel im Auto. Aber es gibt ja auch immer so viel zu sehen am Straßenrand, dass es nicht langweilig wird. In der ersten Woche sind wir auch kaum Autobahn gefahren, sondern eher durch die Berge und durch kleine Dörfer hindurch. Am Cap Vidal hätte man auch baden, schnorcheln und Wasserski fahren können und es sollt dort sehr sauber sein – ein weißer Sandstrand.
Nach der Bootstour sind wir direkt zum Essen gegangen. Wieder in das Restaurant, in dem Simon beim ersten Mal den Fleischspieß gegessen hatte. Diesmal gab’s allerdings keinen Spieß, aber trotzdem Fleisch für Simon. Ich habe Fisch gegessen: Hake & Prawns. Hake könnte Hecht sein. Es war auf jeden Fall super lecker, ähnlich wie Zander. Morgen verlassen wir St. Lucia und fahren Richtung Salt Rock bei Durban. Der Küste bleiben wir allerdings treu. Dort soll es einen wunderschönen Strand geben wo sich jede Menge Delphine aufhalten sollen.