Wandern in Yosemite

Die Nacht war kurz. Irgendwie rutschte die Decke immer weg und neben unserem Zelt konnte man jeden Schritt von Nachtschwärmern im Park hören. Na ja, wir wollten ja eh früh aufstehen, um noch in der Morgenkühle los zu laufen. Der Rucksack ist gepackt. Wieviel Wasser braucht man für einen fünfstündigen Wanderweg bei ca. 30 Grad? Wir nehmen mal 3 Liter Wasser mit. Ein Tipp vom Guide einfach den Pferdeweg zu laufen, da dort nicht so viele Menschen sind, befolgen wir. Los geht’s! Wir laufen direkt in den Wald hinein und es ist traumhaft schön, immer am Fluss entlang, Richtung Wasserfall. Wir treffen tatsächlich niemanden. Ein Nachteil sind jedoch die vielen Mücken, die sicherlich auf diesem Weg vermehrt vorkommen wegen den Pferdeäpfeln. Die Landschaft lässt die lästigen Mücken jedoch ertragen. Vermutlich sind sie nur noch da, weil es noch sehr kühl ist, fast kalt in einer kurzen Hose. Auf dem Weg haben wir noch einige Pferde gesehen, die Dinge transportiert haben. Günstiger als ein Hubschrauber. Nach ca. drei Stunden Wegstrecke sind wir oben an der Spitze auf 1800 m Höhe angekommen. Wir haben 600 Höhenmeter überwunden. Die Ausblicke sind traumhaft. Oben hat dann eine kleine Abkühlung auf uns gewartet. Wir haben unsere Füße in den kalten Berglauf gehalten und ein Picknick zu uns genommen. Auf unserer Wanderroute haben wir zwei Wasserfälle gesehen, den Vernal Fall und den Nevada Fall. Auf Grund der aktuellen Hitze diesen Sommer in Kalifornien, sind die Wasserfälle jedoch fast ausgetrocknet. Viele Wasserfälle im Park geben keinen einzigen Tropfen Wasser mehr von sich. Die zwei Wasserfälle auf unserer Route haben noch etwas Wasser. Im Normalfall sind die Wasserfälle viermal so groß. Wir genießen trotzdem die Natur und das Erlebnis. Bergab geht es dann recht schnell. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht ausrutschen. Am Ende ist aber alles gut verlaufen. Gegen Ende des Weges haben wir dann auch sehen können, dass es schlau war, etwas früher zu gehen. Der Anfangsteil (nicht der Pferdeweg) ist völlig überlaufen.
Im Camp wieder angekommen ruhen wir uns ein paar Minuten am Pool aus. Das Wasser ist jetzt gleich doppelt so erfrischend. Danach gibt es noch ein Burger zum Abendessen und dann fallen wir völlig kaputt ins Bett im Zelt. Morgen geht es weiter Richtung Sequoia-Park.