Am Morgen hat uns auf unserer Farm ein wunderbares Frühstück erwartet. Es gab frisch gepressten Orangensaft – das heisst auch: frisch gepflückt! Dazu hausgemachte Orangen- und Erdbeermarmelade. Serviert wurde dann noch ein Joghurt mit Müsli und frischen Erdbeeren aus dem Garten. Alles sehr frisch und lecker.
Im Anschluss an das Frühstück haben wir noch ein wenig die Sonne am Pool genossen bevor es dann für ca. 350km wieder auf die Straße ging. Nach Port Elisabeth war das Ziel die Garden Route. Diese führt immer direkt an der Küste entlang. Auf der Wasserseite finden sich langgezogene Strände und kleine Buchten, auf der Landseite ist alles dicht mit Wald bewachsen. In dieser Region finden sich die größten Waldstücke des Landes. Immer wieder finden sich Lagunen mit hohen Sanddünen. Auch wenn die Strecke lang ist, ist es doch schön anzuschauen.
Unser Ziel für heute ist Knysna (spricht sich „Neisah“ – denken wir).
Bereits geplant war ja eine Canopy Tour. Auf dem Weg fanden wir sehr spontan auch den Veranstaltungsort. Nun hieß es „gleich machen“ oder doch lieber erst morgen? Da man uns sagte, es wären noch 1,5h bis nach Knysna, haben wir uns spontan für „machen wir jetzt gleich“ entschieden. Also: Schnell umziehen, feste Schuhe an und los.
Jeder bekommt nach den kurzen Sicherheitshinweisen das Klettergeschirr, einen Helm und große Lederhandschuhe. Mir ist jetzt schon mulmig zu mute. Simon freut sich total, na ja, der hat ja auch schon „Bungee-Junping“ hinter sich (nicht in diesem Urlaub). Wir sind mitten im wunderschönen Regenwald des Nationalparks. Die Tour führt über die Baumebenen von einer Plattform zur Nächsten. Die Stahlseile hängen bis zu 30 Metern über dem Waldboden. Die Guides erzählen uns etwas über die Bäume, die teilweise schon 300 Jahre alt sind. Es geht los…. Wir rutschen von Baum zu Baum. Mal schneller, mal langsamer. Mal kürzer, mal länger. Die längste Rutsche ist 91m lang. Wir haben es aber am Ende doch beide gut überlebt.
Als wir wieder zurück zum Auto gekommen sind, wurden wir auch schon von unserem Autowächter erwartet. Überall an Parkplätzen stehen hier Leute mit Warnwesten, die auf die geparkten Autos acht geben. Es sind meist arbeitslose, die von der Gemeinde oder den Geschäften für ein Minimallohn angestellt werden. Als „Parkender“ gibt man ihnen dann meist 1-2 Rand (= ca. 8-16 Cent). Dafür wird man auch noch freundlich ein- und ausgewunken.
Dann geht die Fahrt weiter. Am Rande von sogar kleineren Städten stellen wir auch immer fest, das es auch hier Townships gibt. Auffällig durch eine Ansammlung von Wellblechhütten, die alle in einem großzügig eingezäunten Gebiet stehen. Meist stehen zwischendurch riesig hohe Masten mit Flutlichtern montiert. Ob diese die ganze Nacht an sind, nur kurz oder nur bei Polizeieinsätzen wissen wir nicht. Die „besseren“ Gebiete haben dann schon Holzverschläge oder sogar die ein oder andere Mauer am Haus. Je näher man zum Stadtzentrum kommt, desto besser werden die Häuser. Bis es dann „normale“ Wohnhäuser sind.
So kommen wir dann auch irgendwann an unserem Gästehaus an. Dieses mal ein 4-Sterne Haus. Macht auch ein sehr gepflegten Eindruck. Es ist wohl ein früheres, großes Wohnhaus, das umfunktioniert wurde. Es liegt etwas erhöht am Hang. Als wir in unser Zimmer kommen, stellen wir das spontan fest. Wir haben einen wunderschönen Ausblick auf die Lagune von Knysna, die langsam von der Abendsonne warm angestrahlt wird. Hier kann man es aushalten…
Am Abend folgen wir einer Empfehlung von Leuten, die wir bereits im Baumhaus getroffen hatten. Diese haben am Abend vorher schon das Restaurant „34 degrees south“ ausprobiert. Auf diesem Breitengrad befinden wir uns nämlich. Ein gutes Seafood Restaurant. Es gibt auch wieder ein Spieß – dieses mal aber eben mit Fisch. Auch mal lecker. Nach dem aufregenden Tag gehen wir schon Zeitig zurück. Morgen haben wir viel vor. Monkeyland, Birds of Eden, Elephant Sanctuary und auch noch Strand… Ob wir das denn alles schaffen? Wir werden sehen…