Flug über Grand Canyon

Der Tag beginnt mit einen Helikopterflug über den Grand Canyon. Wir sind insgesamt fünf Mitfliegende, ich sitze vorne neben der Pilotin. Die ist gerade mal 23 Jahre alt. Zu Beginn des Fluges haben wir alle Schwimmwesten bekommen, jedoch fragen wir uns, was die noch bringen sollen bei einem Absturz? Los geht’s! Hubschrauber fliegen ist wirklich angenehm. Uns wird nicht schlecht und man fühlt sich auch wirklich sicher. Die Pilotin hebt den Helikopter ganz sacht von der Erde ab. Dann geht es über die vielen Bäume Richtung Grand Canyon. Wir tragen alle Kopfhörer und hören entspannte Musik, passend zu der traumhaften Sicht aus dem Hubschrauber. Man sieht schon den Canyon-Rand, gleich kommt die Schlucht. Mir ist doch kurz etwas mulmig im Bauch, denn jetzt hat der Abgrund deutlich an Tiefe zugenommen. Aber mit der entspannten Musik aus den Kopfhörern und dem sehr beeindruckenden Blick über die vielen Felsen, den unterschiedlichen Gesteinsschichten und dem malerischen Bild des Colorado Rivers wird es ein sehr ruhiger und beeindruckender Flug. Es wird für die Reisenden die Geschichte über den Grand Canyon über Audio erzählt. Wahnsinnig interessant, was die Erde uns alles zu bieten hat. Und vor allem wie sich die Erde innerhalb der vielen tausenden Jahre verändert hat. Der Grand Canyon gehört mit zu den beeindruckendsten Natur-Weltwunder. Ein Weltkulturerbe ist der Grand Canyon ebenfalls.
Nach dem Rundflug sind wir noch ein Mal in den Park hineingefahren um uns von einigen Aussichtspunkten den Grand Canyon anzuschauen. Heute ist das Wetter deutlich besser als vorgestern als wir in den Grand Canyon Nationalpark hineingefahren sind. Vorgestern hatte es ja geregnet und über dem Canyon lag ein Dunst, der die Sicht etwas verschlechtert hat. Bei fast blauen Himmel nur mit ein paar Schäfchenwolken genießen wir den Tag.
Heute ist geplant auf die historische Route 66 zu fahren. Dort wollen wir in dem Ort Seligman übernachten. Auf dem Weg dort hin kommen wir zufällig an einem Tierpark vorbei. Dieser ist geteilt in zwei Bereiche. Einmal zum selber durchfahren mit dem Auto und zum andern für Fußgänger. Spontan entscheiden wir uns für den Besuch im Tierpark. Als erstes schauen wir uns eine Raubvogelshow an. Die Eulen und Falken fliegen über unsere Köpfe hinweg. Im Fußgängerpark sehen wir unter anderem Füchse, Bären, Otter, Pfauen, Bieber, Stachelschweine und Luchse. Dann geht es weiter mit dem Auto durch den Park. Wir bekommen noch ein Audiogerät, dass wir mit unserem Autoradio verbinden können. So wird uns zu jedem Bereich zu den unterschiedlichen Tieren etwas erklärt. Die Tiere leben hier fast im Freien, da die einzelnen Bereiche großzügig abgesperrt sind. Am Besten gefallen uns die Bären und die Büffel. Nach dem die weißen Siedler damals den Westen besiedelten, wurden die Büffel fast komplett ausgerottet. Heute gibt es noch frei lebende Büffelherden z.B. in Montana. Bei den Wölfen haben wir dann auch mal freiwillig die Fensterscheiben hochgekurbelt – insbesondere bei dem Alaskawolf. Diese gehen auch gerne auf Menschen los. Am Ende haben wir uns wirklich an den vielen Tieren erfreut. Der Abstecher in den Tierpark hat sich gelohnt. Nach ca. einer Stunde Fahrzeit sollten wir dann auch an unserem Ziel, dem Ort Seligman angekommen sein. Seligman liegt Mitten an der historischen Route 66, die die Orte Chicago und Los Angeles verbunden hat. Früher blühte hier das wahre Leben, bis die Interstate 40 Ende der 70er gebaut wurde. Seitdem fährt keiner mehr die längere Route auf der Route 66 sonder nur noch den kürzeren Weg auf der Interstate. So sind die kleinen Orte an der Route 66 fast ausgestorben. Der heutige 88 jährige Friseur hat sich sehr darum bemüht, dass etwas Gesichte der Route 66 erhalten bleibt. Er wollte den Ort Seligman weiterhin am Leben bewahren und die Touristen an diesem Ort vorbei führen. Im Jahre 2006 diente der Ort dem Animationsfilm „Cars“ als Vorlage. So erkennt man auch am Straßenrand die Autos aus dem Film. Der Abschlepper hat Augen und Zähne aufgemalt. Mein Neffe würde jetzt auch sämtlich Namen der Autos kennen – wir wissen nur wie das rote Auto heißt: „Lightning Mc Queen“.
Als wir in unser Hotel kommen, erwartet uns Reinhard. Ein Mainzer. Er lebt seit vielen Jahren schon in den Staaten und führt jetzt ein Hotel. Er hat auch mal Raumausstatter gelernt. So hat er alle Zimmer nach Themen selbst eingerichtet. Wir bekommen das „Hollywood“-Zimmer.
Am Abend gehen wir zu Lilo’s Westside Cafe. Dort wollen wir noch ein kleines Geschenk abgeben. In 2011 hat eine befreundete Produktionsfirma eine Mehrteiler-Doku dort gedreht. Lilo und einige Kollegen sind in den Allgäu gefahren und haben dort ein Restaurant betreut. Die Familie von dort ist dafür in die USA gekommen. Quasi ein internationaler Restaurant-Tausch. Als klar war, dass wir dort vorbei kommen, haben wir von der besagten Produktionsfirma ein Mitbringsel für Lilo bekommen.
Im Cafe angekommen haben wir nach Lilo gefragt. Die ist aber schon zu Hause. Also gibts nur was zu Essen und wir versuchen es morgen noch einmal.
Das Cafe hat einen deutlich deutschen Touch. Überall hängen deutsche Nummernschilder und Fotos. Da Lilo ursprünglich aus Wiesbaden ist, gibt es da viele bekannte Schilder wie RÜD, WI, MZ, GG, AZ…alles aus der Region. Zum Essen gibts Frikadelle mit Soße und dazu ein Weißbier. Das ist doch mal was… Berühmt geworden sind auch in der Gegend die guten Kuchen von Lilo wie z.B. die Erdbeertorte. Leider war diese heute schon aus, ansonsten hätten wir gerne ein Stück zum Nachtisch genommen. Stattdessen gibt es den Mörenkuchen, der auch sehr lecker ist. Das Stück Kuchen was uns auf den Tisch gestellt wird, ist so groß wie ein 1/4 Kuchen bei uns. Wahnsinn, obwohl wir uns zu zweit eins teilen wollen schaffen wir es einfach nicht. Aber wir nehmen es mit für morgen. 😋

Ein Gedanke zu „Flug über Grand Canyon

  1. Ihr Lieben, möchte Euch an der Stelle mal ein herzliches Dankeschön und ein für diesen grandiosen Reisebericht aussprechen. DANKE

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