Wieder in die Berge

Heute brauchen wir noch einmal viel Geduld. Knapp 6h Autofahrt steht auf dem Programm.
Bevor wir aber aus der Stadt fahren, besuchen wir noch einen Waschplatz in Kochin. Die Regierung stellt hier Gebäude, den Platz wie auch Strom und Wasser zu Verfügung. Ärmere Leute können dann dort ihre Dienste zum Wäsche waschen anbieten. Man bringt also morgens seine Wäsche dort hin, dann wird sie gewaschen, getrocknet und gebügelt – und gegen 17:00 ist alles wieder abholbereit. Man zahlt dann einfach ein paar Rupies der Person, die sich um das Waschen gekümmert hat. Eine nette Einrichtung. Die Wäsche wird natürlich mit der Hand gewaschen. Die Leute schlagen die Wäsche immer auf die Wäschesteine. Ich hätte Angst, dass der Stoff kaputt gehen könnte. Dann wir die Wäsche in der Sonne getrocknet. Entweder hängt die Wäsche an der Leine oder wird einfach zum Trocknen auf dem Boden in der Sonne ausgebreitet. Nach dem Trocknen wird auf dem Tisch die Wäsche mit einen Bügeleisen mit heißer Kohle gebügelt. Es gibt auch ein paar Bügeleisen mit Strom. Diese sehen aber komplett anders aus, als unsere Hightech-Bügeleisen in Deutschland.

Auf dem Weg ist uns aufgefallen, dass hier häufig rote Fahnen hängen. Teilweise ist auch Hammer und Sichel aus der Sowjetunion zu sehen. Uns wird erklärt, dass Kerala unter kommunistischer Regierung steht. Allerdings ist es wohl das einzige Bundesland, dass so extrem kommunistisch ist.

Dann geht es aber los. Wir fahren und fahren und fahren. Irgendwann machen wir noch einen Stopp an einem Supermarkt. Wir brauchen schließlich noch neue Snacks für mittags. Im Supermarkt (…der so groß ist wie bei uns eine große Metzgerei…) entdecken wir tatsächlich sogar Nutella. Das/die hat es also auch bis nach Indien geschafft…
Dann geht es langsam höher – und wieder gibt es Serpentinen. Da müssen dann doch wieder ein paar Tabletten her. Es sind unsere letzten. Für die Fahrt runter muss wohl Ingwer herhalten. Das wird’s hier ja sicher geben.
Hier oben in den Bergen sieht es wieder ganz anders aus. Wir sind kurz vor dem Nationalpark Periyar. Viel Wald, keine Teeplantagen. Und dann wissen wir auch, warum der Regenwald Regenwald heißt. Es fängt an zu gießen und hört nicht auf. Die Inder freut es, da hier schon sehr lange alles viel zu trocken ist. Das können wir auch bestätigen. Auf dem Weg kommen wir an einem Wasserfall vorbei – nur ist da kein Wasser mehr was fällt. Alles trocken.
Als wir dann in Thekkady ankommen, machen wir regenbedingt dann eine Indoor-Aktivität und gehen zu einer ayurvedischen Massage. Eine ölige Angelegenheit, ist aber ganz angenehm. Auf keinen Fall aber vergleichbar mit einer Massage in Deutschland. Das Ambiente und Temperatur des Raumes zählen hier noch nicht sooo viel. Da kann es dann auch sein, dass der Masseur während der Behandlung mit dem Handy telefoniert.

Nach einem kleinen Abendessen geht es dann aber früh ins Bett. Morgen müssen wir früh raus. Wir wollen eine Wanderung durch das Reservat machen. Da hoffen wir mal, dass es dann von oben trocken ist!